Wie die Digitalisierung Kenya den Wandel bringen wird.

Kenya ist ein Land das in puncto Digitalisierung Einiges vorzusweisen hat. Deshalb stand der dritte Tag im Zeichen der Wissenschaft. Zunächst einmal besuchten wir das Kiambu Institute of Science and Technology kurz KIST. Dieses Institut wurde einst von Jomo Kenyatta gegründet. Es ist eine Berufsbildungseinrichtung in der aktuell Auszubildende lernen wie man zum Beispiel Backwaren herstellt. Ob das nun im Sinne der Wissenschaft dem Zwecke dient oder nicht, sollten jene beantworten, die die Gelder dafür bereitstellen.

Wenn ihr mich fragt, halte ich jegliche Gelegenheit eine Ausbildung machen zu können für eine Chance, vor allem wenn die Umstände einen in Kenya zur Welt kommen lassen. Wo die Auswahl an Berufsmöglichkeiten doch recht begrenzt ist. Während wir die Sondergäste dort herumgeführt wurden, bekam Bundespräsident Steinmeier eine separte Führung, zusammen mit Uhuru Kenyatta, dessen Anwesenheit gar nicht eingeplant war und der kurzfristig dazu kam. By the way war er auch der Grund weshalb wir an diesem Morgen das Hotel eine Stunde später als geplant verliessen.

Warten auf Uhuru Kenyatta

Wir fuhren erst los, nachdem klar war, dass Uhuru demnächst im KIST ankam. Nun denn die afrikanische Pünktlichkeit kann dann auch schon mal länger dauern als vorgesehene 10 min deutsche Erwartungshaltung. Also flogen wir regelrecht über die Strassen Nairobis, begleitet vom Signal der Polzeisirenen um euer königliche Exzellenz den Präsidenten der kenianischen Republik nicht allzu lange warten zu lassen, nachdem klar war, dass er eingetroffen war im KIST.

Kenyattas Rede, Steinmeiers Rede und weiter ging’s

Nachdem wir also alle im KIST herumgeführt wurden und uns erklärt wurde worum es bei den Projekten des DAAD (unterstützt das studieren und forschen in Nairobi) geht, wurden wir zurück zu dem Platz geführt wo die eigentliche Zeremonie stattfinden sollte. Ich denke Uhuru wollte diesen Tag dazu nutzen, seinem Volk zu zeigen, dass es ihm wichtig ist derartige Ausbildungstätten zu besuchen, um ihnen nahe zu sein. Ich denke auch das gehört zu seinem Plan in die Historie als der gönnerhafte Präsident einzughen. Dann liegt es wohl nahe auch vermuten zu können, er habe diesen Moment voll und ganz zu seinem Vorteil genutzt.

Folglich war die Rede von Uhuru Kenyatta gefüllt mit viel Hoffnung und Gönnerhaftigkeit gerichtet an sein Volk, welches sich draussen vor dem Zaun um die wenigen Plätze rangte, die zur Verfügung standen. Bundespräsident Steinmeier hingegen sprach von Kooperation, von Entgegenkommen und der Tatsache, dass man in Zukunft noch enger zusammenarbeiten wolle, als man es ohnehin schon tat. Es bleibt wie immer abzuwarten, welche dieser Worte in absehbarer Zurkunft umgesetzt werden.

Im Anschluss daran ging es mal wieder schnell, was auch sonst, zwinker zwinker. Irgendwie hatte man die komplette Reise gegenüber, zumindest an den Tagen, an denen wir Programm hatten, jedesmal gefühlt eine Hand im Rücken, die einen Richtung Bus oder Richtung ’nächster Programmpunkt‘ schob. Tja ja wir waren ja schliesslich nicht zum Shoppen da.

Digitalisierung meets Silicon Valley in Silicon Savanna

Von dort aus ging es genauso schnell weiter Richtung iHub, dort ging es um den Fortschritt und den Umgang mit der Digitalisierung in der kenianischen Startup-Szene. Dort ertzählte man uns auch dass es demnächst ein sogenanntes Silicon Savanna direkt hinter dem Flughafen Nairobis geben wird.

Wir sprachen mit VertreterInnen, kenianischer IT-Unternehmen, die uns von ihren Erfindungen erzählten. Wie zum Beispiel von einem mobilen W-Lan Hotspot, den man in Busse integrieren möchte, damit alle Fahrgäste die Möglichkeit auf Internetzugang haben. Erweiterte Möglichkeiten des Online-Bezahlsystem per App, dass den Verzicht auf Bargeld mit einbezieht usw. … Tatsächlich will man in Nairobi ähnlich wie in Kalifornien ein afrikanisches Silicon Valley errichten. Nur ist noch nicht klar wann es real wird.

Digitalisierung in der StartUp Szene im iHUB

Ich muss sagen wir waren alle sehr beeindruckt. Neben augmented reality, der Idee wie man KleinunternehmerInnen dazu verhelfen kann ihre Produkte zu bewerben (z. B. mittels Facebookkampagnen) um sie dann zu versenden, vor allem in einem Land wo Amazon zwar ein geläufiger Begriff ist, aber die Nutzung nicht möglich ist, erzählte man uns von unendlich vielen Projekten die bald umgesetzt werden würden. Von jenen die vor allem versprachen dem Land in Zukunft, in puncto Digitalisierung einen großen Vorsprung gegenüber anderer afrikanischer Länder zu verschaffen.

Die Hoffnung der digitalen Entwicklung eines Landes wie Kenya liegt auf dem Rücken der jungen Generation, die sich nicht davor scheut diese Verantwortung wohlwollend umzusetzen. Für mich ein beeindruckender Vormittag, der zunächst einmal mit der Fahrt zum Hotel endete. Natürlich war der Tag da noch nicht vorbei, soll heissen er ging weiter mit einer schönen Überraschung. Mehr dazu in meinem nächsten Blog.